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BHROX | Modern Emancipation | Vortrag - Christina Thürmer-Rohr | 06.09.2019
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Teil 2 – Begriffsbestimmung Emanzipation
Feminismus und Emanzipation – wer, von was, wohin?
Christina Thürmer-Rohr, Sozialwissenschaftlerin, feministische Theoretikerin und Musikerin, Pionierin der Frauen- und Geschlechter-Forschung (DE)
Das Wort “Emanzipation” setzte die Gewissheit darüber voraus, wer von was und wem, wofür und wohin zu befreien sei. Heute nehmen wir Abstand zu den ganz großen Worten. Ein Rückblick auf 100, 50 und 30 Jahre Rebellionsgeschichte fragt nach Selbstbestimmung und Gleichheit in einer unordentlich gewordenen Welt. Er sucht nach einer politischen Kultur, die Aufstieg und Selbstermächtigung nicht in narzisstische Triumphe verwandelt und sich nicht zufrieden gibt mit Gleichstellungsforderungen, die eine umfassende Gewaltkritik aus dem Blick verliert, so als hätten wir es mit Missständen in einer ansonsten intakten politischen Landschaft zu tun. Wir sind gebrannte Kinder.
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Thema des Symposiums Modern Emancipation (Emancipation I) ist die Entwicklung der gesellschaftlichen und sozialen Emanzipation in der Moderne in den letzten 100 Jahren mit Blick in die Zukunft. Die Veranstaltung in der Bauhauswoche Berlin 2019 steht im Dialog mit dem korrespondierenden Symposium Modern Woman—Architect (Emancipation II) in Prag und ist Teil des Festivals re:bauhaus – modern emancipation, education, exchange. Das Festival ist ein transnationales Projekt zu den Ursprüngen der Moderne, zur Entstehung moderner Staaten und zu den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Funktionalismus und Bauhaus in Mitteleuropa.
Das Symposium schlägt einen thematischen Bogen: Ausgangspunkt ist das emanzipatorische Potential der Frauenbewegung und anhand von Protagonist*innen der Moderne. Betrachtet werden Vorkämpfer*innen in Politik und Wissenschaft, Kunst und Architektur mit Beispielen aus Tschechien, Deutschland und ganz Mitteleuropa. Dem gegenüber steht eine Begriffsbestimmung von Emanzipation sowie eine Betrachtung der Genese über eine Auswahl von Meilensteinen der Moderne in Ost und West, von der Zwischenkriegszeit über die Nachkriegszeit und die sukzessiven feministischen Fortschritte bis zur heutigen Gender-Debatte. Wobei die Leitbilder der Moderne für eine neue Gesellschaft, für den modernen Menschen und im Speziellem die modernen Frau, mit der künstlerischen Avantgarde sowie der urbanistischen und baukulturellen Moderne in Kontext gesetzt und kritisch betrachtet werden.
Auf den Punkt gebracht lautet die Fragestellung, der beide Symposien nachgehen, anlässlich der gleichzeitigen Jubiläen von 100 Jahre Tschechoslowakischer und Weimarer Verfassung sowie 100 Jahre Bauhaus: Wer waren die Protagonist*innen zu Beginn der Moderne und vor allem womit hatten sie zu kämpfen, was ist zwischenzeitlich passiert in über 100 Jahren Moderne und warum um alles in der Welt haben wir immer noch keine Gleichstellung erreicht – noch nicht einmal eine gleichartige Wertschätzung der Protagonist*innen?
Ziel beider Symposien ist eine Zustandsbestimmung in Mitteleuropa und ein weiteres Anfachen der Debatte.
Weitere Informationen unter:
Feminismus und Emanzipation – wer, von was, wohin?
Christina Thürmer-Rohr, Sozialwissenschaftlerin, feministische Theoretikerin und Musikerin, Pionierin der Frauen- und Geschlechter-Forschung (DE)
Das Wort “Emanzipation” setzte die Gewissheit darüber voraus, wer von was und wem, wofür und wohin zu befreien sei. Heute nehmen wir Abstand zu den ganz großen Worten. Ein Rückblick auf 100, 50 und 30 Jahre Rebellionsgeschichte fragt nach Selbstbestimmung und Gleichheit in einer unordentlich gewordenen Welt. Er sucht nach einer politischen Kultur, die Aufstieg und Selbstermächtigung nicht in narzisstische Triumphe verwandelt und sich nicht zufrieden gibt mit Gleichstellungsforderungen, die eine umfassende Gewaltkritik aus dem Blick verliert, so als hätten wir es mit Missständen in einer ansonsten intakten politischen Landschaft zu tun. Wir sind gebrannte Kinder.
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Thema des Symposiums Modern Emancipation (Emancipation I) ist die Entwicklung der gesellschaftlichen und sozialen Emanzipation in der Moderne in den letzten 100 Jahren mit Blick in die Zukunft. Die Veranstaltung in der Bauhauswoche Berlin 2019 steht im Dialog mit dem korrespondierenden Symposium Modern Woman—Architect (Emancipation II) in Prag und ist Teil des Festivals re:bauhaus – modern emancipation, education, exchange. Das Festival ist ein transnationales Projekt zu den Ursprüngen der Moderne, zur Entstehung moderner Staaten und zu den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Funktionalismus und Bauhaus in Mitteleuropa.
Das Symposium schlägt einen thematischen Bogen: Ausgangspunkt ist das emanzipatorische Potential der Frauenbewegung und anhand von Protagonist*innen der Moderne. Betrachtet werden Vorkämpfer*innen in Politik und Wissenschaft, Kunst und Architektur mit Beispielen aus Tschechien, Deutschland und ganz Mitteleuropa. Dem gegenüber steht eine Begriffsbestimmung von Emanzipation sowie eine Betrachtung der Genese über eine Auswahl von Meilensteinen der Moderne in Ost und West, von der Zwischenkriegszeit über die Nachkriegszeit und die sukzessiven feministischen Fortschritte bis zur heutigen Gender-Debatte. Wobei die Leitbilder der Moderne für eine neue Gesellschaft, für den modernen Menschen und im Speziellem die modernen Frau, mit der künstlerischen Avantgarde sowie der urbanistischen und baukulturellen Moderne in Kontext gesetzt und kritisch betrachtet werden.
Auf den Punkt gebracht lautet die Fragestellung, der beide Symposien nachgehen, anlässlich der gleichzeitigen Jubiläen von 100 Jahre Tschechoslowakischer und Weimarer Verfassung sowie 100 Jahre Bauhaus: Wer waren die Protagonist*innen zu Beginn der Moderne und vor allem womit hatten sie zu kämpfen, was ist zwischenzeitlich passiert in über 100 Jahren Moderne und warum um alles in der Welt haben wir immer noch keine Gleichstellung erreicht – noch nicht einmal eine gleichartige Wertschätzung der Protagonist*innen?
Ziel beider Symposien ist eine Zustandsbestimmung in Mitteleuropa und ein weiteres Anfachen der Debatte.
Weitere Informationen unter: