Louis Vierne: Stèle pour un enfant défunt - Hans Uwe Hielscher a. d. Orgel der Marktkirche Wiesbaden

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Louis Vierne (1870-1937): „Stèle pour un enfant défunt“ („Grabmal für ein verstorbenes Kind“)
aus „Triptyque“ op. 58

Louis Vierne wurde am 8. Oktober 1870 in Poitiers geboren, studierte bei Franck, Widor und Marty und war von 1900 bis 1937 Titularorganist der Kathedrale Notre-Dame in Paris. In seinen Kompositionen erweist sich Vierne als einer der letzten großen Orgelromantiker in der geistigen Nachfolge Francks, Guilmants und Widors, von denen er eine wohldurchdachte Satztechnik, brillante Registrierkunst und die symphonische Konzeption mit ihrer ästhetischen Grundlage übernahm. In seinem Spätwerk wirkte er darüberhinaus in durchaus eigenständiger Originalität vermittelnd zwischen Spätromantik und Moderne.

Die drei Stücke des „Triptyque“ op. 58 entstanden zwischen 1929 und 1931, wurden aber erst fünf Jahre später veröffentlicht. 1934 schrieb Vierne: „Ich komponierte ‚Stèle pour un enfant défunt‘ in Erinnerung an einen armen Jungen, der im Alter von zehn Jahren unter schrecklichen Umständen starb. Er war ein frühreifes kleines Wesen, für sein Alter sehr empfindsam, namens Jean de Brancion. Als alter Freund der Familie war ich tieftraurig über seinen tragischen Tod und schrieb diese Komposition als eine Art Votivtafel zu seinem Andenken anstelle einer herkömmlichen Trauerbekundung. Es gab nichts Angemesseneres, um meiner Trauer Ausdruck zu verleihen, nur eine Andeutung meiner Betroffenheit durch eine illusorische Poesie; das war es, was ich zu erreichen versuchte.“

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Louis Vierne (1870-1937): "Tombstone for a deceased Child"
from “Triptyque“ op. 58

Vierne was born in Poitiers on October 8, 1870, studied with Franck, Widor and Marty and was Titular Organist at Notre-Dame Cathedral in Paris from 1900 to 1937. In his compositions Vierne proves to be one of the last great organ romanticists in the spiritual succession of Franck, Guilmant and Widor, from whom he adopted a well thought-out composition technique, brilliant recording art and the symphonic conception with its aesthetic basis. In his final compositions, he also acted as a mediator between late romanticism and modernity with a completely independent originality.

The three pieces that comprise Opus 58 were composed between 1929 und 1931, but were not published until five years later. In 1934, Vierne wrote: "I have written ‘Stèle pour un enfant défunt‘ in memory of a poor boy, who died at the age of ten, under dreadful circumstances. He was a precocious little being, sensitive far beyond his years, named Jean de Brancion. As an old friend of the family, I was grief-stricken at his tragic passing. In a kind of votive offering dedicated to his memory, I refrained from conventional obsequiousness; there was nothing appropriate to express my sorrow, merely a suggestion of sadness through an illusory poetry; that was what I tried to achieve."
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Комментарии
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Hab ich auch schon davorgestanden, auch vorm Grab von aristide cavaille coll

marionaumann
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Aber wie dieser kleine Jean de Brancion nun genau verstorben ist (z.B. Unfall, Krankheit, Verbrechen etc.), das geht wohl auch aus Viernes Tagebüchern nicht hervor ? Es würde mich aber nach Anhören dieses sehr empfindsamen Stückes schon sehr interessieren.
Sicherlich galten Viernes letzte Gedanken in seinem Leben beim Spielen dieses Stückes ebenfalls dessen kleinem Widmungsträger . . .

Turner