DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL - MOZART

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Mit Unterstützung der Vontobel-Stiftung, der Michael Ringier AG und den Freunden der Zürcher Oper

Dirigent - Adam Fischer
Inszenierung - Adrian Marthaler
Bühnenbild - Jörg Zielinski
Kostüme - Florence von Gerkan
Lichtgestaltung - Elfried Roller
Choreinstudierung - Jürg Hämmerli
Orchester - Orchester der Oper Zürich
Chor - Chor der Oper Zürich

Mit

Eva Mei (Konstanze), Rebeca Olvera (Blonde); Michael Maertens (Bassa Selim), Javier Camarena (Belmonte), Michael Laurenz (Pedrillo), Alfred Muff (Osmin)

«Eine Kleinigkeit» nannte Mozart nach Vollendung von «Le nozze di Figaro» seine «Entführung aus dem Serail»; dennoch war es dieses Singspiel, das ihm als Opernkomponist einhellige Anerkennung verschaffte. Entstanden ist das Werk zwischen Mozarts endgültigem Bruch mit Salzburg und seinem Dienstherrn Erzbischof Colloredo im Mai 1781 und der in den Briefen an den Vater zunächst hartnäckig geleugneten, dann gegen dessen Willen vollzogenen Hochzeit mit Constanze Weber im August 1782. Und geschrieben hatte es Mozart im Auftrag Kaiser Josephs II., der gegen die alles beherrschende italienische Oper ein «deutsches Nationaltheater» zu gründen trachtete und dafür schon 1776 das Wiener Burgtheater in die Verwaltung des Hofes übernommen hatte. Mozart und sein Librettist Stephanie der Jüngere haben mit «Die Entführung aus dem Serail» ein Sujet aufgegriffen, das schon in vielen Opern thematisiert worden war: Da gibt es zum einen das Liebespaar, das sich, zunächst voneinander getrennt, in orientalischer Sklaverei wiederfindet, flieht, wieder gefangen wird und schliesslich dank der Grossmut des türkischen Fürsten in seine Heimat zu­rück­kehren darf. Eine zweite Linie entwickelte sich um den oft Osmin genannten, groben, mehr oder weniger einfältigen Haremswächter, den man auf verschiedenste Weise hereinlegte und verspottete.

Und doch ist durch Mozarts Komposition ein eigenständiges Meisterwerk entstanden, das die deutsche Oper mit einem Schlag gleichberechtigt auf die bisher von der italienischen und französischen Oper dominierte Theaterbühne beförderte. Mozart gelang es zum ersten Mal, sich von den strengen formalen Regeln des Genres zu lösen. Er gestaltete das Werk nach rein inhaltlichen Kriterien und vermisch­te die Elemente des Singspiels, der Opera seria und der Opéra comique so, wie es die jeweilige dramaturgische Situation erforderte. Die bedeutsamste Veränderung gegenüber den vergleichbaren zeitgenössischen «Türkenopern» erfuhr die Rolle des Bassa Selim. Erkennt dieser üblicherweise im letzten Moment in Belmonte den eigenen, lange verschollenen Sohn, dem er selbstverständlich vergibt, so ist in Mozarts «Entführung» Belmonte der Sohn von Bassa Selims ärgstem Feind. Damit erscheint Bassa Selims Verzeihung in neuem Licht. Er handelt nach christlichen Grundsätzen und verkündet damit die humane Botschaft der Aufklärung.
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