Kindheitstraum Lokführer: Das verdient Jörg als Triebfahrzeugführer | Lohnt sich das? | BR

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Einmal einen großen Zug über die Gleise lenken: Das haben sich bestimmt viele in ihrer Kindheit als Traumjob vorgestellt. Genau diesen Traumberuf als Lokführer hat sich Jörg Duda (34) aus Baden-Württemberg erfüllt. Vor zwei Jahren hat er die 11-monatige Ausbildung zum Triebfahrzeugführer - wie der Job eigentlich heißt - gemacht. Seit 2020 ist er im Beruf.
Lokführer war Jörg Duda nicht immer, er hat eine “ganz klassische” Ausbildung zum Elektroniker gemacht und in diesem Beruf auch jahrelang gearbeitet. Das hat ihm auf Dauer aber keinen Spaß mehr gemacht und deshalb hat er gewechselt und macht jetzt genau das, was ihn glücklich macht: Nämlich Züge über die Gleise lenken. Sein Beruf ist eine “Wundertüte”, wie er selbst sagt. Jeden Tag passiert was anders - und jeden Tag muss Jörg Duda für Sicherheit im Zug und Pünktlichkeit auf den Gleisen sorgen. Wie er mit der täglichen Gefahr in seinem Beruf umgeht und ob sich der Kindheits-Traumjob auch finanziell lohnt, das seht ihr in dieser Folge.

Jörg Duda arbeitet beim privaten Bahnbetreiber Go Ahead, der vor allem Strecken in Baden-Württemberg befährt. Jörg hat einen Tarifvertrag, den die GDL (=Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer) mit dem Bahnbetreiber ausgehandelt hat.

Das ist „Lohnt sich das?“:
Ein Mensch, ein Job, ein Leben. Und am Ende die Frage: Lohnt sich das? Wir begleiten Menschen in ihrem Beruf und zeigen ihr Leben. Rentiert es sich für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren? Was macht mich an der Arbeit glücklich? Wir vergleichen nicht nur Gehälter, sondern zeigen wie Menschen von ihrer Arbeit leben.

In eigener Sache: Auch wir sind nicht unfehlbar – und obwohl wir uns größte Mühe geben, jede individuelle, finanzielle Lebenssituation anschaulich, korrekt und verständlich darzustellen, brauchen wir manchmal Hilfe. Hierbei unterstützt uns immer wieder kompetent der Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern e. V. – vielen Dank dafür!

Autor: Stuart McSpadden
Kamera: Stephan Rosche
Schnitt: Linda Seeleitner
Redaktion: Anna Siefert, Manuela Baldauf
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Комментарии
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Mehr zu Jörgs Finanzen:

Gehalt + Tarif:
Jörg Duda arbeitet seit 2020 beim privaten Bahnbetreiber GoAhead. Seine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer hat 11 Monate gedauert. In der Regel kann man in 9-12 Monaten die Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer machen.

Monatlich verdient Jörg seit Ende seiner Ausbildung 2.980 Euro brutto als Grundgehalt. Da Jörg noch weniger als 5 Jahre Berufserfahrung hat, ist das das Einstiegsgehalt. Das steigt, je länger er im Unternehmen ist (> 5 Jahre: 3.069 Euro).
Zusätzlich erhält er Zulagen und Zuschläge für z.B. Wechselschichten, Nachtarbeit und sogenannte Fahrentschädigungen, wenn er nicht von seinem Heimatort aus losstartet mit dem Zug. Im Film it das mit durchschnittlich 250 Euro monatlich berechnet werden. Ein Teil der Zuschläge sind steuerfrei. Damit kommt er auf einen monatlichen Nettolohn von etwa 2.213 Euro.

Der Lohn der Triebfahrzeugführer bei GoAhead ist tariflich geregelt über die Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer (GDL). Die Gewerkschaft handelt die Verträge mit den Zugunternehmen in Deutschland aus.

Familienausgaben:
Jörg hat zwei Kinder. Dadurch ergeben sich die Ausgaben von 590 Euro und auch ein steuerlicher “Vorteil” durch den sogenannten Kinderfreibetrag, der sich auf den Nettolohn auswirkt. Jörg hat sich im Film dagegen entschieden, seine Kinder zu zeigen und wir haben das respektiert.

Wohnen:
Das Haus, in dem Jörg wohnt, gehört seinem Vater. Er zahlt keine Miete, aber die laufenden Kosten von etwa 627 Euro im Monat.

Wie findet ihr unsere Finanzdarstellung? Anregungen und Tipps gerne in die Kommentare schreiben :)

Lohntsichdas
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Super sympathischer Typ! Möge er lange Freude an dem Job haben und stets ne gute Fahrt!

maximbaum
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Nochmal zum Zusammenfassen für alle die über irgendwas meckern wollen:
1. Er trägt eine Maske im Führerstand, weil das Kamerateam mit vorne drinnen war.
2. Lokführer sein ist nicht nur Knöpfe drücken, konstante Fahrwegbeobachtung, Beobachtung der Wetterverhältnisse und das Sichere führen von Zügen gehört auch noch dazu. Außerdem halten die Ihren Kopf hin, wenn irgendwas passiert.
3. In dem Video ist der Lokführer von GoAhead, nicht von der DB, GoAhead hat nie gestreikt und ist während dem Streik der DB normal weitergefahren(bis auf wenige Ausnahmen von Leistungen die von DB Personal besetzt war)
4. An die "erfahrenen" Kollegen, die sich drüber aufregen, das er nicht direkt auf Führerstandshöhe stand, das Video wurde wenige Monate nach Fahrplanwechsel aufgenommen, da ändern sich die Schichten und Traktionsgrößen. Nur weil ihr immer die gleiche Wagenlänge habt, ist das bei anderen EVUs nicht unbedingt so ;)
5. Das leidige Thema Gehalt, Lokführer sind für den Mangel an Personal, der Verantwortung und der immer höheren Kapazität an Fahrten unterbezahlt, zumindest im öffentlichen Personennahverkehr. Das zieht sich aber durch so ziemlich alle EVUs und ist natürlich irgendwo ein "Luxusproblem". Nur stellt euch mal vor, man würde mehr Geld in die Schiene stecken, sowohl Infrastruktur als auch Personal, man würde Strecken ausbauen auf moderne Systeme, keine Stellwerke mehr aus Kaiserzeiten nutzen und Personal anständig bezahlen, so das der Beruf auch im allgemeinen attraktiver wird. Und das kann man auf viele Bereiche einfach übertragen, so ziemlich jeder Beruf der "systemrelevant" und unterbezahlt ist, leidet an Personalmangel und Nachwuchsproblemen. Also hört doch bitte auf zu meckern und seit zufrieden mit dem was ihr kriegt, weil durch das andauernde Meckern haben dann auch so "Idioten" wie wir irgendwann keine Lust mehr.

Euch allen noch eine schöne Weihnachtszeit :)

LetsplayonlyMatze
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Echt sympathischer Kollege, viele Grüße vom Fernverkehr aus Dortmund!

Rednax
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Wow, was er für eine Ruhe ausstrahlt. Sehr sympathischer Mitbürger.

Markus-ozqo
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Regel Nr. 1: wenn ein Kamerateam zu dir nach Hause kommt, werden Nudeln gekocht

vince
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Viel zu niedriges Gehalt für einen so verantwortungsvollen Job. Das verdient in der Schweiz ein Auszubildender bei der Bahn.

Bruchhaus
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Wow, super Video. Ein richtig toller Einblick in den Beruf eines Lokführers. Man merkt, dass Jörg seinen Job gerne macht. Daumen hoch!!!

MadeleineConstanze
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unfassbar sympathischer mann, man merkt das ihn sein job entspannt und ausfüllt!🤗

benjaminblum
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09:20 "es lebt von Gewürzen" er hat einfach so recht... klingt trivial, aber es hilft einfach so sehr dabei, sich erfolgreich gesund zu ernähren 👍👍👍

qwertoderwat
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Sehr schönes Video, auch um den Lokführerberuf wieder etwas präsenter zu machen und dafür "zu werben".
Nur muss man dabei bedenken, das der Alltag, den der Kollege im Video hat, nur für einen sehr sehr kleinen Teil der Lokführer zutreffend ist, und auch nur im Personenverkehr. Es quasi den perfekten Alltag darstellt.
Im Güterverkehr sieht die Welt ganz ganz anders aus. Nichts mit jeden Tag Zuhause, eigentlich immer 10-Tageszyklen (immer Koffer mitschleppen), dadurch effektiv nur 8 Tage im Monat Zuhause, keine festen Schichten (Ausfälle, Schichtverschiebungen usw), lange Schichten (relativ regelmäßig um die 12h, wenn alles glatt läuft), knappe Übergänge zwischen den Schichten. Du bist quasi dein eigener Chef und musst dementsprechend auch alles selbst regeln, plus haftest du am Ende auch für alles. Bei Wind und Wetter draußen unterwegs.
Pluspunkt im Güterverkehr: es wird nicht so sehr auf die Zeit geschaut, deutlich mehr Ruhe und Gelassenheit.
Und ist auch der Verdienst höher, als beim Kollegen im Video. Doch leider auf Kosten anderer Dinge, wie Familie, Freunde, Hobbys usw.
Natürlich gilt das nicht für alle Kollegen. Es gibt auch viele, denen genau das an der Eisenbahn gefällt.
Ich wollte lediglich darstellen, das Eisenbahn nicht nur das ist, was gezeigt wird, es die perfekte Idealsituation ist.

ItsMeTexx
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Total symphatischer Mensch, mit Ihm wäre es bestimmt nett am Freitag Abend mal ein Bierchen beim Sonnenuntergang im Garten zu trinken und über die Woche zu reden :)

niklas
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Ich würde mich auch für die 39 Stunden pro Woche entscheiden!
Sehr sympathischer Typ und danke für deinen Dienst! 😊

daswunder
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Ich hoffe, dass die Löhne von den Lokführern angehoben werden. Verdient haben sie sich das alle mal.

ukrainermanlo
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Kann die Ausbildung verkürzt werden, wenn man über 200 Stunden in Train Sim World 2 hat?

MrBuschi
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endlich wieder ein neues video! nachdem man jedes video kennt hatte man schon angst auf dem channel kommt nichts mehr da der letzte upload etwas her ist. top arbeit wie immer, sehr unterhaltsame videos

Denishl
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Was der Lokführer verdient und was er bekommt sind aber 2 Paar Schuhe ;) ich werde nach 6 Jahren den Job jetzt an den Nagel hängen. Der Lohn ist grundsätzlich okay, aber nicht dafür was man alles aufgeben muss. Freunde wenden sich ab weil man nie Zeit hat, Hobbys mit anderen Menschen kann man knicken, Familie sieht man auch selten und Weihnachten, Ostern oder sämtlich andere Feiertage mit der Familie kann man auch vergessen. Dazu kommen dann viele Nächte wo man nicht mehr als 4-5 Std schläft weil man 3-4 mal Schichtwechsel im Monat hat. Dann bekommt man nach 4Std Schlaf so ne 11-Std Knüppel Schicht und soll noch volle Verantwortung tragen. Absolut nicht hinnehmbar. Deshalb ziehe ich die Reißleine.

backebrot
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Das man als Lokführer gerade mal 100€ mehr verdient als Zugbegleiter ist ein Witz.

horrorworld
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Er hat definitiv mehr verdient mit seinem lohn !

napiyonlaaaaan
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Bitte die Gegenseite auch mal interviewen :) Einen bei DB Netz. Dadurch dass es ja in München eine Betriebszentrale der Deutschen Bahn gibt sollte das ja machbar sein ;-) Andere Idee wären die Stellwerke in München Hbf oder München Ost.
Das wäre sicher eine super Idee

johannesbuch